Halloween mit den Oktopussen (Teil 3)

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Hey liebe Leute,

Bild: Angela Bümmerstede

endlich konnte es losgehen. Wir alle hatten unsere Kostüme an, Jo als Dinosaurier, Kante mit einer Spinne auf der Schulter, Rike als Vampir, ich als Hexe und Papa und Onkel Ralf, nun ja, als Hasen im rosa Plüschkostüm.
Ich war so furchtbar aufgeregt, dass es sich in meinem Magen anfühlte, als hätte ich eine Tüte Brausepulver und ein Glas Sprudelwasser gleichzeitig reingekippt.

Unterwegs im Grünen Winkel

Zuerst gingen wir über die Luttebrücke rauf zum Parkweg. Dort wohnt Rike und sie hatten eine Kürbislichterkette über der Tür. Wir bekamen gleich etwas richtig Gutes von Rikes Großeltern, nämlich weiße Schokoladengeister am Stiel.
Dann liefen wir zurück in den Kastanienweg und klingelten bei uns. Tante Natalie hatte in einer Hand ein Netz Zitronen und in der anderen eine Schüssel voll mit Karamellriegeln. Als wir unseren Spruch aufgesagt hatten, durften wir uns zum Glück Riegel nehmen.

Jede Menge Halloween-Süßigkeiten

Wir zogen weiter von Haus zu Haus und klingelten immer abwechselnd. Ich zähle jetzt mal nur auf, wo wir was bekommen haben, denn es kam manchmal auch vor, dass niemand aufmachte. Und einmal öffnete ein Mann die Tür, guckte uns an und machte gleich wieder zu.
Bei Schallers bekamen wir so niedliche kleine Schokolade. Es gab Fledermäuse, Geister, Hexen und Kürbisse. Frau Schaller guckte ein bisschen komisch, als sie Papa und Onkel Ralf sah, aber dann bot sie ihnen auch von der Schokolade an. Langermanns hatten bunt gestreifte Lollis für uns. Klingenfeldts hatten kleine Tütchen mit extrasauren Würmen und Erdems unglaublich schöne Monsterkekse mit ganz vielen Augen.

Fledermäuse und Skelette

Als wir in den Eichenweg einbogen, sahen wir Marlene aus unserer Klasse und ihre kleine Schwester. Die beiden waren Fledermäuse. Gero und Samuel kamen gerade von Patels. Sie hatten sich als Skelette verkleidet.
„Ihr müsst unbedingt zu Patels gehen!“, rief Gero.
„Genau“, ergänzte Samuel. „Die haben voll leckere Muffins!“

Rike machte mit Marlene Schnick-Schnack-Schnuck, wer zuerst zu Patels durfte. Marlene gewann.
Also gingen wir Oktopusse zuerst zu Oma Beckmann. Ihre Schwester war zu Besuch und die beiden freuten sich total, dass wir da waren.
„Ach Kinder, ist das schön!“, rief Oma Beckmann. „So viel Besuch!“
Auf der Flurkommode stand ein Stapel mit kleinen Schokokuss-Packungen und eine davon bekamen wir.

Buh!

„Dankesch …“ begann ich, doch im gleichen Moment sauste etwas Schwarzes durch den Eichenweg und brüllte „Buh!“ und gleich noch etwas Schwarzes hinterher und ich erschrak so sehr, dass ich losschreien musste, obwohl ich sofort erkannt hatte, wer da „Buh!“, gerufen hatte. Nämlich mein Bruder Till und das andere Schwarze war ganz sicher sein Freund Arne. Beide mit dem Fahrrad, natürlich ohne Licht, damit wir sie nicht bemerken.
Jo holte aus und hätte beinahe die Schokokuss-Packung nach ihnen geschleudert, aber Kante hielt ihn davon ab.

„Na warte, die kriege ich!“, rief Jo und rannte los. Jo ist der schnellste Läufer in unserer Klasse, aber gegen zwei große Jungs auf dem Fahrrad hatte er natürlich keine Chance.
„Das … gibt … Rache“, flüsterte Jo mir ganz außer Atem zu, als er zurückkam.
Ich nickte. Wir wussten bloß noch nicht, wie.
Also gingen wir zuerst einmal zu Patels und die Muffins waren wirklich großartig. Sie waren mit Marzipan überzogen und es gab Kürbisse und Gespenster. Ich habe einen Kürbis genommen.
Danach waren wir noch bei Förster Eibisch, dort gab es Marshmallows, und bei Kommissar Eichhorn und Frau Riesling, meiner Geigenlehrerin. Von ihnen bekamen wir Pralinen. Es waren auch welche dabei, die wie Marienkäfer aussahen und die fand ich besonders hübsch. Ich hoffte, dass ich nachher beim Aufteilen einen Käfer abbekommen würde.

Fette Beute

Bei Holzapfels von der Bäckerei waren wir auch noch und bekamen eine Tüte Florentiner-Plätzchen und ganz zum Schluss klingelten wir bei Kante. Seine Eltern hatten Weintraubenspieße mit Schokolade für uns gemacht. Die aßen wir auf dem Weg zurück in den Kastanienweg.
Jo und mir war leider immer noch nicht eingefallen, wie unsere Rache aussehen sollte.

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Papa schloss die Haustür auf. Till und Arne waren ebenfalls schon da. Till guckte auf unsere Eimer und fragte ganz harmlos: „Kriegen wir auch was ab?“
Jo schrie: „Ich muss mal aufs Klo!“, und rannte mit seinem Eimer nach oben. Von dort winkte er uns verstohlen zu.
„Ich muss auch!“, rief ich und fasste Rike am Ärmel und Kante folgte uns ebenfalls nach oben.
„Was wird das denn?“, fragte Papa, als wir alle im Bad verschwanden und die Tür hinter uns abschlossen.

Jo hat eine Idee

Natürlich mussten wir nicht auf die Toilette. Aber Jo hatte die Idee des Tages gehabt. Er wühlte im Schränkchen und holte eine der Papiertüten heraus, die dort für den Mülleimer liegen.
„Da schneiden wir unten ein paar Löcher rein“, erklärte er, holte sich die Nagelschere und legte los. „Und dann füllen wir den ganzen Kleinkram rein …“
„… der sofort durch die Löcher wieder rausfällt“, stellte Kante fest.
„Nee, ich mach die ja nicht so groß“, Jo schnippelte weiter, „gerade so, dass ein Finger durchpasst und plötzlich wusste ich auch, was er vorhatte.
„Sicher kriegen Till und Arne was ab“, sagte ich.
Jo und Kante grinsten.
„Wer darf?“, fragte Rike.
„Also ich ja wohl ganz bestimmt“, sagte Jo schnell. „Schließlich war es meine Idee.“
Wir machten noch einmal Schnick-Schnack-Schnuck. Kante durfte.
Die beiden fummelten ihre Finger durch die Löcher im Tütenboden, Rike und ich schaufelten die Bonbons, Lollis, Riegel und Tütchen drauf.
Dann liefen wir nach unten in die Küche. Jo und Kante gingen feierlich voran, die Tüte zwischen sich.
Arne und Till hatten es sich am Tisch gemütlich gemacht, futterten Würstchen im Schlafrock und tranken Traubensaft.

Unsere Rache

Na, denen sollte das Futtern gleich vergehen.
„Sicher kriegt ihr was ab“, verkündete ich.
„Wir wollen ja nicht so sein“, ergänzte Jo und er und Kante hielten Arne und Till die Tüte hin.
Ich konnte die Spannung kaum aushalten. Gleich würde es so weit sein, einer von den beiden Buh-Schreiern würde in die Tüte fassen und beim Wühlen in den Süßigkeiten auf Jos und Kantes grabbelnde Finger stoßen. Till griff zuerst zu.
„Hmm, Karamellriegel, lecker, und was ist das da unten? … Waaaaaah!“, kreischte er, sein Saft schwappte über und er machte einen Satz rückwärts.

Bild: eigene Komposition

Kante, Jo, Rike und ich konnten uns kaum halten vor Lachen.
„Fröhliches Halloween!“, gackerten wir.
Da begriffen auch Till und Arne, was passiert war.
Sie guckten ein bisschen verkniffen, aber dann riefen sie auch: „Fröhliches Halloween!“
Natürlich durften die beiden danach wirklich noch etwas von unseren Süßigkeiten haben.

Habt ihr auch Süßigkeiten an Halloween gesammelt? Schreibt doch mal in die Kommentare!

Liebe Grüße

PS: Ein Foto habe ich noch. Halloween ohne schwarzen Kater? Geht ja gar nicht! Hier ist Darkie! Der wartete schon auf mich.

Bild von Andreea Popa auf Unsplash

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