Schreibend Stimmung schaffen: drei Tricks, die garantiert funktionieren
Hallo, schön, dass du da bist,
es gibt Bücher, von denen du die ersten drei Sätze gelesen hast und schon live dabei bist: im Wald, im Fußballstadion, auf der Raumstation.
So etwas möchtest du auch schreiben können? Dann habe ich hier drei Tricks für dich, die immer funktionieren und garantiert die richtige Stimmung in deine Texte zaubern.
1. Eintauchen
Am besten ist es natürlich, wenn du dich direkt an den Ort begibst, an dem deine Geschichte spielen soll.
Wenn das der Wald ist, ein Schwimmbad oder die Schule: kein Problem, setze dich dort mit Block und Stift hin und sauge die Stimmung auf: Was hörst du, was siehst, was ist um dich herum los? – Denn dann läuft deine Hauptperson später in der Geschichte nicht einfach über den Boden, sondern über den hellblau gefliesten Boden. Und dabei hört sie die Kinder im Wasser beim Ballspielen juchzen und muss sich die Spritzer aus dem Gesicht wischen, die sie abbekommen hat, weil jemand mit einem mächtigen Platsch vom Startblock ins Becken sprang.
Du lässt deine Helden durch den Wald streifen? Was hörst du? Ein Specht pickt, ein Eichelhäher ruft, das Laub auf dem Boden raschelt beim Gehen.
Falls deine Helden ihre Abenteuer auf der Raumstation erleben oder im Inneren eines Bienenstocks, wird es etwas schwieriger, sich an den Ort zu begeben und in die Stimmung dort einzutauchen. Hier helfen dir Fotos und Filme weiter.
Flieg im Raumschiff mit und schreibe auf, was deine Personen, Tiere oder wer auch dabei ist auf Mission Galaxia im Raumschiff, sehen. – Und schon hast du deine Leser direkt dabei, wenn es volle Kraft voraus durch den Sternennebel geht.
2. Zuhören
Lasse während des Schreibens passende Geräusche im Hintergrund laufen, die dich inspirieren.
Als ich mit einer Kindergruppe eine Geschichte um ein im Fußballstadion ausgebüchstes Meerschweinchen zu Ende schrieb, hörten wir diese Geräuschkulisse:
Deine Helden sind am Strand unterwegs? Bitte sehr!
Du schreibst ein Abenteuer im Weltall? Kommunikation mit Außerirdischen:
3. Wörter-Konfetti
Du hast Trick 1 und 2 schon ausprobiert, aber irgendwie fehlen dir die richtigen Worte? Schnapp dir ein Blatt Papier und einen Stift und schreibe direkt, ohne nachzudenken, alle Wörter auf, die dir zu dem Ort, an dem deine Geschichte gerade spielt, einfallen.
Wenn du möchtest, kannst du später daraus auch noch eine hübsche Wörterwolke machen. Zu Silvester und Wald habe ich bereits welche zusammengestellt.
Du hast alle deine Wörter zusammen? Dann leg los! Lasse die Wörter in deine Geschichte einfließen. Wahrscheinlich wirst du nicht alle benötigen; das wäre vielleicht etwas zu viel Stimmung auf einmal. Deine Leser sollen ja nicht das Gefühl haben, im Inneren eines Silvester-Knallbonbons zu hocken, das gleich losgeht und einen Regen aus Konfetti, Bleigießen, feiern, Countdown, tanzen, Gold, Feuerwerk, glitzern, Wunderkerzen und Raclette über ihm ausgießt. 🙂
Wörterkonfetti ist für deine Geschichten das, was ein gut sortiertes Regal voller Gewürzdosen für die Suppe ist. Ruckzuck wird aus einem faden Einerlei eine Suppe, die auf der Zunge tanzt und aus öden Sätzen eine stimmungsvolle Geschichte, die deine Leser mitnimmt und erleben lässt, was du dir ausgedacht hast. Ist das nicht wunderbar? Schreiben ist Magie mit Rezept!
Guten Appetit, ähem, frohes Schreiben, wünscht dir
Kommentare? Gern! Aber natürlich nicht mit deinem echten Namen. Um hier etwas zu schreiben, denke dir bitte zu deiner Sicherheit einen Spitznamen oder Phantasienamen aus. Dir fällt keiner ein? Dann klicke mal auf den kleinen Button „Generate“ dort unten, da ist sicher auch etwas für sich dabei.